FuPa-Bericht "Die Bühne ist bereitet"
Nach serienweise verpassten Aufstiegen rückt der Titel für den TuS Schillingen näher.
Bei der Vizemeisterschaft 2014/15 kassierte der TuS die wenigsten Gegentore, erzielte auch die meisten. Im Vorjahr fehlten am Ende zwei Punkte zum großen Ziel, als man Dritter wurde. Der TuS Schillingen will den Fluch verpasster Aufstiege endlich beenden und hofft in diesem Jahr auf den großen Coup.
Der Traum von einer Rückkehr in die Bezirksliga rückt für das von Gerd Morgen im fünften Jahr trainierte Schillinger Team immer näher. Die jüngsten Ausrutscher des ärgsten Rivalen aus Pluwig-Gusterath machten es möglich, mit fünf Punkten Vorsprung in das Saisonfinale zu gehen. Und wenn es einen Wunsch für Morgen gäbe, dann der, dass „sich mit dem Aufstieg in die Bezirksliga der großartige Gedanke verknüpfen würde, den Titel ausgerechnet zum 90-jährigen Vereinsjubiläum einzufahren. Einen besseren Zeitpunkt gibt es nicht.“
Über die Hälfte des Dorfs ist Mitglied
Denn seit mittlerweile sechs Jahren fährt der TuS regelmäßig Platzierungen unter den ersten Vier ein. Für den Trainer ist das derzeit Erreichte noch kein Grund, vorzeitig zu jubeln, doch die Leistung an sich ist für Morgen schon herausragend: „Man spricht zwar immer davon, warum es der Verein nicht schafft, endlich aufzusteigen. Doch für mich ist vordergründig, dass es eine außergewöhnliche Leistung ist, dass wir Jahr für Jahr so weit oben stehen. Und das mit den uns zur Verfügung stehenden, bescheidenen finanziellen Mitteln und einem nicht gerade üppigen Kader.“ Wenn es für den ehemaligen Landesligisten im Mai tatsächlich in die Bezirksliga gehen sollte, wäre das – so Morgen – eine Bestätigung für die beharrliche und geduldige Arbeit hier im Hochwald. Der TuS Schillingen ist für ihn ein "außergewöhnlicher Verein“. Immerhin sind über die Hälfte der knapp 1300 Einwohner auch Mitglied beim TuS (745). Einen Aufstieg gerade im Jubiläumsjahr hätten viele sicherlich gern, doch der Coach bremst die Euphorie: „Wir stehen zwar jetzt mit fünf Punkten vor Pluwig, doch wir hatten diese Konstellationen schon öfters. Wir müssen gucken, dass wir unsere eigentliche Form wieder finden.“
Sonntag geht´s zu aufstrebenden Mattheisern
Der Coach moniert, dass „wir in den letzten Spielen nach der Winterpause nicht überzeugt haben", die Mannschaft aber das Zeug und die Fähigkeit besitze, schnell zu ihrer alten Form zurückzufinden. Er bwagt nur einen kurzfristigen Blick voraus: "Wenn wir das übernächste Spiele gegen Ehrang und dann in Föhren gewinnen, gucken wir, wie es mit dem Aufstieg aussieht.“ Und er fügt direkt hinzu: „Dafür ist es aber notwendig, dass wir unsere spielerischen Qualitäten wieder auf den Platz bringen.“ Auch die Auswärtsaufgaben am vorletzten Spieltag beim FC Könen und Sonntag, ab 15.30 Uhr, bei der DJK St. Matthias werden es in sich haben. Könen mauserte sich zuletzt zum Favoritenschreck und die Mattheiser wollen nach ihrem 3:2-Sieg in Föhren ihren Aufwärtstrend bestätigen. Doch nicht nur die nackten Ergebnisse zählen für den Schillinger Trainer. Er selbst nennt „Spaß und Begeisterung als die Dinge, die es mir ungemein erleichtern, mit der Truppe erfolgreich zu arbeiten“. Die über Jahre eingespielte Mannschaft erfährt derzeit eine Verjüngungskur. Florian Wilhelm (19) steht auf dem Sprung in den engeren Kader, hat einige sehr gute Ansätze gezeigt. Andere wie Jannik Willems und Luca Bernheine durften jetzt reinschnuppern, sind laut Morgen aber noch nicht soweit, dass sie dauerhafte Lösungen sind. Beide Youngster haben – wie übrigens auch Marvin Kranz – nach zwei Jahren der Abstinenz jetzt wieder angefangen mit dem Kicken. Doch eines gilt schon jetzt als sicher: Sollte das Team tatsächlich aufsteigen, stünden dem ganzen Verein grandiose vier Tage ins Haus, an denen er vom 27. bis 30. Juli sein Jubiläum mit einem großen Rahmenprogramm feiert.
Autor: Lutz Schinköth