FuPa Bericht: »Leute mit Herzblut und eine tolle Mannschaft«
Geht es bald endlich in die Bezirksliga?
Der TuS Schillingen führt das Klassement in der Kreisliga A souverän an
Selten zuvor dominierte eine Mannschaft dermaßen souverän eine Kreisliga A. Vor zwei Jahren lieferten sich Föhren und Schillingen bis zum Ende einen gandenlosen Zweikampf um den Aufstieg, voriges Jahr rangen gleich drei Clubs um die Titelkrone. Doch in diesem Jahr besticht nur eine Mannschaft mit extremer Kontinuität: der TuS Schillingen ist das Maß aller Dinge.
Schillingen. Selbst Gerd Morgen ist sprachlos. Die anhaltende Siegesserie seiner Schillinger habe der Trainer des TuS Schillingen so nicht auf dem Zettel gehabt. „Mit einer derartigen Ausbaute habe ich wirklich nicht gerechnet", sagt der Schillinger Coach im Gespräch mit FuPa. „In den letzten Jahren haben wir etliche Spieler – entweder aus Altersgründen oder durch Wechsel – verloren. Deshalb bin ich überrascht von dieser Bilanz.“
Schillingen ist das Team mit der besten Offensive. 35 Mal schlug ein Ball der Schillinger im gegnerischen Kasten ein. Auch in der Abteilung Toreverhinderung steht das Team von Gerd Morgen glänzend da. Nur neun Gegentore bedeuten die zweitbeste Bilanz hinter Ralingen.
Doch der Coach nennt auch andere Gründe: „Wir verfügen über eine hohe individuelle Klasse, können mittlerweile ein Spiel gestalten, obwohl unsere Idee auf Konterfußball abgestellt ist. Diese Abläufe haben wir unzählige Male in den Trainingseinheiten einstudiert“, sagt Morgen. Ballzirkulation, Spielverlagerung und das Einlaufen in die Schnittstellen sind wesentliche Dinge, die in Schillingen zur Selbstverständlichkeit gehören. „Eines aber muss ich den Jungs ganz positiv anrechnen: Sie haben Bock und Spaß am Fußball und setzen daher die Vorgaben so gut um.“
Doch Morgen und seine Spieler denken nicht an einen Aufstieg, den sie in den vergangenen drei Jahren oft so knapp verpasst haben. „Wir wollen nicht so weit in die Zukunft planen, schauen von Spiel zu Spiel. Denn unser 16-Mann-Kader ist nicht so üppig“, sagt der Trainer zur Personallage.
Die Offensive funktioniere nach gewissen Abläufen, genau einstudierte Laufwege können aufgrund der individuellen Klasse der Spieler umgesetzt werden. So sieht man im Schillinger Spiel ganz oft Tempodribblings, eine die gesamte Breite des Platzes beherrschende Ballzirkulation sowie immer wieder Pässe in die Schnittstellen. „Wille, Entschlossenheit und eine Portion Leidenschaft sind Dinge, die die Mannschaft zunehmend gut umsetzen“, betont Morgen.
Das Umfeld im TuS Schillingen ist im Kreis Trier-Saarburg vielleicht einmalig. Der Verein besitzt eine tolle Infrastruktur und Leute mit Herzblut. Von den etwa 1200 Einwohnern Schillingens sind 700 Vereinsmitglieder. Die Top-Zuschauerzahen kommen nicht von ungefähr. Der TuS lebt von seinem Zusammenhalt, seiner Leidenschaft und von den sozialen Komponenten.
Fußballerisch steht vor allem die Abwehr der ersten TuS-Mannschaft seit Jahren sicher. Die Viererkette agiert stellungssicher und verschiebt in den Räumen exzellent. Morgen erklärt: „Nach den Abgängen der letzten zwei Jahre haben wir wieder eine stabile Defensivformation gefunden, es ist aber schwierig als kleiner Verein, das über eine ganze Saison so beizubehalten. Uns kommt zugute, dass wir derzeit wenige Verletzte haben und wir in der Winterpause mit Stabilisations –und Krafttraining gezielt arbeiten können. Uns fehlen die großen Kader wie etwa in Ralingen, Tarforst oder Ehrang.“
Gerd Morgen wäre aber nicht Gerd Morgen, wenn nicht doch noch etwas zu kritisieren wäre: „Im Abschluss müssen wir noch entschlossener und effektiver sein. Die Chancenverwertung lässt noch immer zu wünschen übrig.“ Und das sagt jemand, dessen Stürmer in der Liga die meisten Tore geschossen haben.
Am kommenden Sonntag empfängt der TuS Schillingen um 14.30 Uhr den Tabellenfünften, die FSG Ehrang/Pfalzel auf dem Schillinger Rasenplatz. Schiedsrichter der Partie ist Jens Schneider.
L.S.
Foto: Krämer