„Fußball - ein Leben lang“: Duisburger Erklärung zum Ü-Fußball
120 Teilnehmer aus den Landesverbänden und Kreisen unter der Leitung von DFB-Vizepräsident Rainer Milkoreit tagten kürzlich zu dem Thema „Fußball für Ältere“ – darunter auch Vertreter aus dem Fußballverband Rheinland: Vizepräsident Alois Reichert, Spielausschuss-Mitglied Vinzenz Klein, Rhein-Ahr-Kreisvorsitzender Walter Merten sowie die Vereinsvertreter Detlef Schüller (Kastellaun) und Winfried Mai (Schilligen). Ein wichtiges Thema, denn: Das Durchschnittsalter der Menschen in Deutschland lag im Jahr 2000 bei 39,1 Jahren – und heute liegt es bei über 46 Jahren. Deutschland wird älter, und dieser Wandel hat schon lange signifikante Auswirkungen auf den Fußball.
Im Masterplan des DFB und seiner Landesverbände, der auf dem Bundestag 2013 in Nürnberg verabschiedet wurde, ist die Entwicklung des Spielbetriebs ein Kernthema. Dazu zählt gerade auch der Bereich des Ü-Fußballs. Die Fachtagung „Fußball für Ältere“ in Duisburg-Wedau widmete sich der Aufgabe, Eckpunkte und Strategien der Entwicklung des Ü-Fußballs im DFB für die nächsten Jahre zu erarbeiten.
Zur nachhaltigen Sicherung eines attraktiven Vereinslebens sind Angebote für Ü-Fußballerinnen und -Fußballer für die Vereine von zunehmender Bedeutung. Bei der kreativen Umsetzung dieser Aufgabe sind die Fußballverbände von der DFB-Zentrale in Frankfurt bis in jeden Kreis aufgefordert, den Klubs und ihren Mannschaften unterstützend zur Seite zu stehen.
Obwohl der Anteil älterer Menschen in Deutschland prozentual weiter wächst, nimmt die absolute Zahl auch dieser Altersgruppe in der Zukunft stark ab. Um ein flächendeckendes Angebot auch in zehn Jahren bereithalten zu können, müssen Spielangebote an den Bedürfnissen der Aktiven und den örtlichen Gegebenheiten orientiert sein.
Die Fachtagung „Fußball für Ältere“ hat über die Entwicklung des Ü-Fußballs mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und in Arbeitsgruppen mit allen Teilnehmern diskutiert. Sie spricht in einer gemeinsamen Erklärung folgende zwölf Handlungsempfehlungen aus:
Die Bedeutung des Ü-Fußballs sollte auf dem nächsten DFB-Bundestag in Erfurt in der DFB-Satzung explizit verankert werden.
Der DFB-Ausschuss für Freizeit- und Breitensport stellt sich der Aufgabe, Rahmenrichtlinien für den Ü-Spielbetrieb in den DFB-Durchführungsbestimmungen zur Spielordnung zu verabschieden.
Für Qualifikationsrunden auf regionaler Ebene und für DFB-Wettbewerbe sollen die Landes- und Regionalverbände einheitliche, vom DFB vorgegebene Bestimmungen verabschieden.
Die Landesverbände und der DFB sollen einen Spielbetrieb mit gemischten Mannschaften (Frauen und Männer) zukünftig auf allen Ü-Ebenen zulassen.
Als zusätzliche bundesweit einheitliche Altersklasse empfiehlt die Fachtagung den Altersbereich Ü32 Männer. Sie bittet den DFB, die Einrichtung einer Deutschen Meisterschaft in dieser Altersklasse bis 2018 anzustreben.
Ü-Fußballer wollen nicht Profi oder Nationalspieler werden. Ü-Fußball ist vor allem ein Sport an der Basis. In allen Fußballkreisen in Deutschland sind Spielangebote von den zuständigen Ausschüssen zu schaffen. Diese sind im Dialog mit den Vereinen und den Aktiven zu erarbeiten.
Spielformen orientieren sich an den örtlichen Gegebenheiten und den Bedürfnissen der Spielerinnen und Spieler. Der DFB stellt die Flexibilisierungsmöglichkeiten zusammen und wird sie mit Erläuterungen allen Kreisen und Vereinen zur Verfügung stellen.
Um Ü-Fußballangebote weiter zu optimieren, ist zusätzlich wissenschaftlich fundiertes Wissen notwendig. Dies soll in Studien untersucht werden, die der DFB in Auftrag gibt.
Aufklärung, Sensibilisierung über das gesundheitliche Profil des Ü-Fußballs – positive Effekte und Risiken.
Empfehlungen für einen gesunden Ü-Fußball erarbeiten, formulieren und vermitteln.
Der Schiedsrichter ist ein Mehrwert für alle am Spiel Beteiligte.
Kreisschiedsrichter ist ein erstrebenswertes Ziel.
„Wir möchten demnächst über den Verbandsspielausschuss und die Kommission Freizeit- und Breitensport neue Angebot für den AH-Spielbetrieb vorstellen – resultierend aus der Duisburger Erklärung“, sagt FVR-Vizepräsident Alois Reichert. So wird am 14. September im Wehr im Rhein-Ahr-Kreis als Pilotveranstaltung eine Tagung stattfinden, im Rahmen derer die geplanten Maßnahmen vorgestellt werden. Bei einer weiteren Tagung mit den Referenten des Bereichs Freizeit- und Breitensport und den Verantwortlichen für den Ü-Fußball werden am 26. September in Koblenz ebenfalls die anvisierten Neuerungen präsentiert.