FuPa-Bericht: Eine Ära geht zu Ende
Norbert Grundhöfer aus Schillingen legt sein Amt als Vorsitzender nieder. Künftig soll ein gleichberechtigtes Führungstrio die Entscheidungen im TuS Schillingen treffen. Der Aufstieg in die Bezirksliga wäre das perfekte Abschiedsgeschenk der ersten Mannschaft.
Die Zeichen stehen besser denn je. Lediglich Bezirksliga-Absteiger SV Föhren kann den Hochwäldern noch Paroli bieten und den Traum vom Ligawechsel vermiesen. „Das Team von der Mosel ist sehr erfahren und clever, aber wir Hochwälder sind immer für Überraschungen gut“, blickt der scheidende Vorsitzende noch sehr gelassen und zuversichtlich in die Schlussetappe der laufenden Meisterschaftsrunde. Für Norbert Grundhöfer wäre der Aufstieg in die Bezirksliga ein perfekter Abschluss seiner langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeit im TuS Schillingen.
Sein unermüdliches Engagement für seinen Heimatverein begann bereits vor knapp vier Jahrzehnten mit seiner Wahl zum Schatzmeister. Im September 1988 übernahm er dann die Führung des Vereins, in dem er bis zum heutigen Tag viel bewegt und so manche Höhen und Tiefen professionell gemeistert hat. Ein besonderes Anliegen war ihm stets, seinem Verein im Ort auch sportlich den Stellenwert zu verschaffen, den er verdient hat. Insbesondere die Intensivierung der Jugendarbeit lag dem gelernten Abwehrspieler und Vorstopper, der selbst 14 Jahre als Jugendtrainer aktiv war, immer am Herzen.
280 Mitglieder zählte der Verein zu Beginn seiner Amtszeit als Vorsitzender. Heute gehen 740 Frauen, Männer und Kinder einer sportlichen Tätigkeit im Hochwaldverein nach. „Wir sind längst zu einem Mehrspartenverein geworden“, freut sich der Familienvater aus Schillingen. Neben Fußball bietet der Verein auch Gymnastik, Kinder- und Mutter-Kind-Turnen sowie ein Sportangebot für die Männer im 2. Weg.
Alle Altersschichten für eine sportliche Aktivität zu motivieren und somit auch einen Beitrag für die persönliche Gesundheitsvorsorge zu leisten, lag ihm genauso am Herzen, wie ein intaktes Vereinsleben.
Sportliche Höhen und Tiefen prägten seine langjährige Amtszeit. So erlebte er mit der ersten Mannschaft den rasanten Aufstieg von der C-Liga bis in die Landesliga genauso mit, wie den Fall bis in die B-Liga. Dennoch hat er als Vereinschef stets klare Prinzipien. „Wir setzen auf eigene Spieler, zahlen kein Geld, unterstützen aber dafür die Teams bei ihren Aktivitäten.“
Als einen ganz besonderen Meilenstein bezeichnet Grundhöfer den Neubau des Rasenplatzes sowie die Erweiterung und Ausgestaltung der Sportanlage auf den Höhen von Schillingen. „Trotz heftiger Widerstände und langwierigen Verhandlungen mit der Kommune gelang es vor elf Jahren, unser Vorhaben mit einer hohen finanziellen Beteiligung und erheblichen Eigenleistungen durchzusetzen.“ Das Ergebnis kann sich sehen lassen und das erkennen heute auch diejenigen an, die dem Vorhaben seinerzeit etwas kritisch gegenüber standen.
„Trotz einem langen Atem, den man in einer solchen Zeit als Vorsitzender haben muss, ist der Aufwärtstrend im Verein und die sportliche Entwicklung immer das Produkt einer Mannschaft“, betont der stolze Besitzer der DFB-Verdienstnadel und der Ehrenplakette des LSB und dankt seinen langjährigen Vorstandskollegen.
Nach 26 Jahren an der Spitze des Vereins legt der 62-jährige nun die Verantwortung in jüngere Hände. Künftig wird ein gleichberechtigtes Führungstrio um Christian Breit (Fußball und Breitensport), Thomas Grundhöfer (Finanzen und Mitglieder) und Richard Jost (Sportanlagen und Logistik) die Geschicke des TuS Schillingen lenken. „Alle haben langjährige Vorstandserfahrung und werden das Vereinsschiff auch in der Zukunft auf Kurs halten“, ist sich Grundhöfer, der dem Präsidium in allen Fragen jederzeit zur Verfügung steht, schon jetzt sicher. Der TuS bleibt für ihn eine Herzensangelegenheit und auch dem Fußball wird er weiterhin erhalten bleiben. Seit 18 Jahren ist Grundhöfer bereits Beiratsmitglied im Fußballverband Rheinland.
Die Zeit nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand ist längst verplant. Von Langeweile keine Spur. Auch nach Ende seiner 46-jährigen Tätigkeit bei der Sparkasse Trier zu Beginn des kommenden Jahres werden die Tage ausgefüllt sein.
Nach seinen letzten Radtouren nach Santiago de Compostella, Wien und Berlin, sind neue Ziele bereits in Planung.
Ganz oben stehen für den Rentner in Spe aber Familie, Haus und Garten. Für reichlich Abwechslung sorgen dabei auch die Enkelkinder Ida, Greta, Lene und Anton.
Bilduntertitel
Langeweile bleibt für Norbert Grundhöfer auch nach seiner Amtszeit im TuS ein Fremdwort. Dafür sorgen schon die Enkelkinder Ida, Greta, Anton und Lene. TV-Foto: Edgar Breit