FuPa-Bericht: "Ein Sieg ohne Torchance"
Die eine Macht vom Hochwald (Zerf) hat sich Richtung Rheinlandliga verabschiedet. Steht jetzt die neue Kraft (Schillingen) aus dem Hochwald bereits „Gewehr bei Fuß“? Fast könnte man es meinen: Denn der sehr überraschende 1:0 (0:0)-Erfolg des Aufsteigers beim in der Vor-Saison quasi auf der Ziellinie des Aufstiegsrennens erst zu Fall gebrachten Gegners von der Mittelmosel gehört auf jeden Fall in die Kategorie: „Hoppla, damit hat ja wohl keiner gerechnet.“
Legt man allerdings den Spielverlauf als Parameter für die Aussage zugrunde, so muss man diese Vorahnung bei aller Wertschätzung des Neulings doch sehr in Frage spielen. So wie übrigens auch beide Trainer: „Wir sind uns dessen schon bewusst, dass der Sieg recht glücklich war. Aber die Mannschaft hat alle ihre Tugenden wie Kampfkraft und Leidenschaft in die Waagschale geworfen. Nur so kommt so etwas zustande“, bilanzierte auch ein zufriedener Gerd Morgen nach dem Schlusspfiff auf dem Schweicher Kunstrasen.
Auf der Gegenseite haderte Jochen Weber mit den nicht vorhandenen Abschlussqualitäten seiner Mannschaft. „Schillingen gewinnt hier ohne Torchance. Ich fasse es nicht“, gab Weber Kopf schüttelnd zu Protokoll. Den Strafstoßpfiff des jungen Unparteiischen Kai Kirchen aus Irsch nach einem heftigen Zweikampf zwischen Maximilian Gäbler und Christoph Becker könne man zumindest in die Schublade „höchst diskutabel“ stecken.
Bei drückend heißen Temperaturen hatten die Gastgeber in den ersten 45 Minuten deutlich mehr vom Spiel, aber Schillingen war geordnet, ließ zunächst wenig zu und profitierte vor allem von der Umsicht von Abwehr-Organisator Torsten Schuh. Der Blondschopf war der Taktgeber bei den „Roten“, hielt den Laden zusammen und pfiff – wenn es sein musste – auch durchaus mal einer seiner eigenen Leute zur Räson.
Das 0:0 für die Morgen-Elf zur Halbzeit schmeichelte dem Liga-Neuling trotz allen Einsatzes. Alexander Schabo (8.), André Steffgen (19.), Carsten Reis mit einem Freistoß aus aussichtsreicher Position (36.) und Marc Pirsch nach zuvor feiner Einzelleistung (40.) ließen den Führungstreffer aber fast schon sträflich auf dem (Kunst)rasen liegen.
Irgendwann, so sollte man meinen, würde die Gegenwehr des Neulings angesichts der fast tropischen Temperaturen schon erlahmen und der Führungstreffer zwangsläufig fallen. Aber das Gegenteil war der Fall. Nach einem Zweikampf zwischen Maximilian Gäbler und Christoph Becker, in dessen Folge der Angreifer zu Boden ging, entschied Referee Kai Kirchen aus Irsch auf Strafstoß. Gegen Tobias Anells scharf und platziert getretenen Linksschuss war kein Kraut gewachsen. Es hieß 0:1.
Noch war über eine halbe Stunde zu spielen, die Mosella blieb weiter am Drücker. Aber entweder war in letzter Sekunde noch ein Schillinger Bein zwischen Ball und Torlinie, oder Torwart Marius Becker war unerschrocken im Getümmel zur Stelle. War auch das nicht der Fall, dann „versemmelten“ die Mosella-Spitzen die „dicksten Dinger.“
„Das ist unser Manko, daran müssen wir arbeiten“; hatte Jochen Weber schnell erkannt, woran es haperte. „Das war auch letzte Woche in Leiwen schon so.“ In Schillingen freut man sich dagegen auf das kommende Wochenende, wenn es zum Hochwald-Knüller gegen Geisfeld / Rascheid kommt. „Dann dürfte sich auch unser Kassierer die Hände reiben“, orakelte Gerd Morgen.
Statistik
TuS Mosella Schweich: Martin Klar, Alexander Schwarz, Moritz Neufang, Lukas Bollig, Carsten Reis, Stefan Schleimer, Marc Pitsch, Maximilian Gäbler, André Steffgen, Steve Kirchen, (60. Markus Oltmanns), Alexander Schabo
TuS Schillingen: Marius Becker, Jan Bernheine, Christoph Jost, Marco Schuh, Torsten Schuh, Marco Engel, (65. Mark Münkler), Jonas Meier, (71. Lukas Thomé), Christoph Becker, (83. Lukas Nickels), Tobias Annel, Tobias Werner, Julian Flesch
Tor: 0:1 (58.) Anell, Foulelfmeter
Schiedsrichter: Kai Kirchen (Irsch)
Zuschauer: 220