Als Team über Stock und Stein (jetzt mit Bildern)

Die Frauen der FSG bereiten sich in der freien Natur optimal auf die kommende Saison vor

Kollesleuken. Nach einer verunglückten Saison 2013/14, die von vielen Pannen und Enttäuschungen, letztendlich vom Abstieg, geprägt war, ist die Intention der kommenden Saison klar: Wiederaufbau, volle Motivation und natürlich einen neuen Teamgeist entwickeln. Um letzteres zu erreichen und als Team zusammen zu wachsen, haben wir uns an einem Samstag in der Vorbereitung gemeinsam durch die „Kollesleukener Schweiz“ gekämpft. Den Namen hat die Landschaft aufgrund der beeindruckenden Felsformationen, die einen fast vergessen lassen, dass man noch in der Heimat ist.  Und einige dieser Berge und Felsen galt es an diesem Tag zu überwinden.

Nachdem wir uns alle in einer offenen Felshöhle am Bach eingefunden, Kaffee getrunken und kleine Snacks zu uns genommen hatten, stellte sich uns der Mann vor, der für unser Überleben an diesem Tag zuständig sein würde: Bernd Rach, erprobter Survivalprofi und  Kletterer aus Leidenschaft. Unsere Aufgabe bestand darin, eine Werft am anderen Ende des Waldes zu erreichen, als Hilfsmittel bekamen wir 2 Kletterseile. Orientieren konnten wir uns an einer ungefähren Himmelsrichtung, die uns vorgegeben wurde. „So dahinten müsst ihr hin!“ (Irgendwo mitten zwischen die Bäume mit der Hand winkend)

 Den Einstieg in die Berge nahmen wir über einen steilen Hang, der mit Bäumen voll bewachsen war. So konnten wir uns an den Wurzeln festhalten und hoch ziehen. Oben angekommen, S.B. „Wo ist die Bank?“ , ging es ein Stück blind weiter. Jeder hatte einen Partner, der eine Augenbinde anziehen musste und nur mithilfe von Befehlen durch den Wald gelotst wurde. Hierbei kam es zwischendurch zu Schwierigkeiten mit der Unterscheidung von links und rechts, aber alle kamen an, niemand stürzte ab und wir fühlten uns sicher von unserem Partner geleitet. Doch erst im Anschluss begann die Wildniswanderung richtig. Denn kaum oben angekommen, war unser nächstes Ziel der Bach, auf den wir herabsehen konnten. Gemeinsam tüftelten wir eine Taktik aus und kamen zu dem Entschluss, das erste Mal unser Seil einzusetzen und uns daran nach unten zu hangeln. Nachdem sich einige Steine gelöst hatten, die ein paar Spielerinnen nur knapp verfehlten, waren wir froh, als wir alle unten standen. (auch Richard)

 Von nun an orientierten wir uns an dem Verlauf des Bachs. (von der einen auf die andere Seite, und wieder zurück….) Über eine aus glitschigen Steinen gebaute „Brücke“ überquerten wir den Bach und bekamen nasse Füße, bis wir endlich vor einem Meer aus Brennnesseln und Dornen standen. Durch den Einsatz von Stöcken schlugen wir uns einen Weg durch die Pflanzenpracht, bis wir uns am Ende doch wieder einem Rätsel stellen mussten. Erneut sollten wir den Bach überwinden und im Anschluss über einen querliegenden Stamm auf die andere Seite zurück krabbeln. Hierzu hatten wir einen etwas besonderen, aber durchaus genialen Einfall. Wir befestigten das Seil an zwei gegenüberliegenden Bäumen und ließen uns von Bernd eine sichere Seilbahn bauen. Nach und nach rutschten wir auf die andere Seite, was zwar deutlich zeitaufwendiger war, aber auf jeden Fall den Spaß- und Adrenalinfaktor erhöhte!

Endlich war es Zeit für einen Mittagsstopp in einer Felseinbuchtung. Einige von uns waren schon zur Höchstform aufgelaufen, andere würden erst richtig loslegen. Wir verstanden uns super, es gab keine unnötigen Zickereien und jeder übernahm mal die Führung. Bereits hier konnte man feststellen, dass eine ausgewogene Gruppendynamik herrscht, die wir hoffentlich auch auf dem Fußballplatz unter Beweis stellen können. Die sicherlich härteste Aufgabe des Tages rückte näher. Der „Ewigbach“, der sich über Jahre hinweg durch die Felsen gefressen hatte und inzwischen ein gefährlich reißender Wasserfall ist (naja, fast...), lag vor uns. Durch Räuberleitern, gegenseitiges Festhalten und Kletterhöchstleistungen, erklommen wir den nassen Felsen und konnten nachher, als wir vom Gipfel des Berges hinunterschauten, gar nicht glauben, dass wir von so tief unten gekommen waren. Auf einer von uns gebauten Waldcouch besprachen wir die Fortschritte und Erlebnisse des Tages.

Leider wurde unserer Tour durch den einsetzenden Regen ein vorzeitiges Ende gesetzt. Wir warteten noch unter Planen hoch oben im Wald, aber der Regen wurde immer stärker, sodass wir nachher im Platzregen zu unserem Ausgangspunkt zurück rennen mussten und bis auf die Haut nass waren. Doch frisch umgezogen in unserer „Höhle“, auf Stroh liegend und mit einem Würstchen frisch vom Grill (Ein Danke nochmal an Richard), konnten wir den Tag trotzdem noch schön ausklingen lassen.

Wir sind ein Team und unser Ziel ist es, in dieser Saison zu zeigen, wie wichtig es ist, dass man sich aufeinander verlassen kann. Topfit und zielversiert starten wir in die Saison und wollen dem TuS alle Ehre machen!

Morgen geht’s los!

 

(Bericht von Anna Werner)