Eine Niederlage, vor der man Respekt haben kann

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(ct) Da war es passiert: Nach vier ungeschlagenen Spielen zum Start in die Bezirksliga-Saison musste unsere 1. Mannschaft am vergangenen Sonntag die erste Pleite hinnehmen. Aber - und das ist ganz wichtig - wir zeigten wieder einmal, dass wir auch mit absoluten Spitzenteams wie der SG Schneifel/Auw absolut mithalten können. Am Ende fehlte nicht viel, das Ergebnis zumindest viel deutlich zu hoch aus.

Der Sommer zeigte sich noch einmal von seiner schönsten Seite und bescherte den Zuschauern auf der Sportanlage Temperaturen, die sowohl zum Kicken, als auch zum Zuschauen nicht besser hätten sein können. Selbsterklärend, dass die die Anlage wieder einmal gut gefüllt war, denn es stand das absolute Spitzenspiel an. Wenn jemand vor der Saison gesagt hätte, dass wir nach vier Spielen mit zehn Punkten im oberen Drittel der Tabelle stehen, ich glaube keiner hätte es bei diesen Gegnern für möglich gehalten. Aber alles egal, nun zählte die SG Schneifel/Auw, die bisher ohne Punktverlust und mit sehr überzeugenden Leistungen aufwarten ließ.

Vom Start weg wurde eines deutlich: Der Gegner ist wirklich so stark und ballsicher, wie man sich in Bezirksliga-Kreisen erzählt. Die ersten zwanzig Minuten überstanden wir gut und ließen nur wenige Chancen zu. Das gefährliche Angriffstrio scheiterte immer wieder an einem abgeklärten Totti, einem koordinierenden Börni und einem bis in die Haarspitzen motivierten Liter. Auch Haiko schien nach seiner Verletzung nie weg gewesen und fing viele Angriffe schon frühzeitig ab. Nach vorne versuchten wir immer wieder unser Glück, doch die Führung wollte nicht fallen. Nach einer halben Stunde musste der Abwehrchef des Tabellenführers nach einem scheinbar harmlosen Zweikampf vom Platz - von dieser Seite aus gute Besserung!

Der Gegner schien daraufhin kurz ungeordnet und wir kamen besser in die Partie. Kurz gesagt war das Spiel bis dato ausgeglichen, beide Teams zeigten guten Fußball und es schien, als würde es torlos in die Kabine gehen. Falsch gedacht, denn was dann geschah hätte eigentlich jemand aufnehmen müssen: Mit einem Fallrückzieher, den man schöner nicht machen kann ging Schneifel in Führung (34.). Kurz geschockt schafften wir es jedoch es bei diesem einen Gegentreffer zu belassen.

Keine Ahnung, was Gerd in der Kabine mit der Mannschaft gemacht hat, aber wir kamen extrem motiviert aus der Kabine. Es dauerte nur vier Minuten, bis die starke Leistung belohnt wurde. Einen schönen Angriff konnte Tobsi nur an den Pfosten abschließen. Flesch stand jedoch genau richtig und zimmerte den Ball absolut eiskalt in den Winkel (49.). Bamm! Wir waren wieder da. Das merkte auch der Gegner und verhielt sich in den nächsten Minuten wie ein Mitvierziger in der Disco. Er stellte sich hinten rein und wartete ab was geht. Wir hatten das Spiel in den folgenden Minuten im Griff und kamen zu unseren Chancen, die wir jedoch nicht nutzen konnten.

Besonders eine stach hier besonders hervor. Ich glaube alle Spieler bis auf Hummel durften bei einer kuriosen Szene im Schneifler Strafraum versuchen, den Ball in die Maschen zu bringen. Doch irgendwie schaffte es der Tabellenführer den Ball zu klären. Kurze Zeit später wurde uns ein Elfmeter verwehrt, den man - das ist jetzt die absolut subjektive Meinung des Autors - geben muss. Tobsi wurde von der Seite umgerannt, er hätte genauso gut von einem Zug getroffen werden können. Wie man da nicht auf Strafstoß entscheiden kann bleibt mir ein Rätsel. Hätten wir den bekommen und er wäre drin gewesen, dann wäre das Spiel sicherlich anders verlaufen. Aber wie sagte Deutschlands größter Fußball-Philosoph? Wäre, wäre Fahrradkette.

Stattdessen kam die SG Schneifel nach einem Eckball vollkommen freistehend zu Führung. In diesem Moment fiel das Tor komplett aus dem Nichts, es hatte sich nicht wirklich angedeutet (68.). Nun mussten wir aufmachen und irgendwie versuchen das Ding noch an uns zu reißen. Aber es sollte nicht mehr sein. Mit zwei Konterangriffen bescherte und Schneifel den Todesstoß (84., 87.) und zeigte sich dadurch zum Ende hin einfach unfassbar abgezockt. Trotzdem fiel das Ergebnis ganz einfach zu hoch aus. Denn eines kann keiner leugnen: Die Leistung war absolut in Ordnung und ein Punkt wäre auf jeden Fall dringewesen. Gegen den Meisterfavorit und Tabellenführer eine beachtliche Sache. Punkte bringt das jedoch nicht.

Die wollen wir am Sonntag wieder nach Schillingen holen. Dann geht es um 14:30 Uhr in Kasel gegen die SG Ruwertal. Allein von der Entfernung her kann man das schon irgendwie als Derby bezeichnen. Also alle ab nach Kasel - und gemeinsam zurück in die Erfolgsspur.

Bis dahin,
Weider, immer weider.

 

Aufstellung: Hummel - Börni, Liter, Haiko, Totti - Chuck (77. Balu), Flesch, Mätthy, Jonas (68. Mark), G - Tobsi

Tor: 1:1 Flesch (49.)