War ein Punkt jemals wichtiger?

Bild des Benutzers Christian Thome

(ct) Aufgrund zeitlicher Probleme nun hier nachgereicht ein zugegebenermaßen kurzer Spielbericht zum Unentschieden in Föhren. Ich habe leider nur wenige Minuten Zeit, deswegen fasse ich mich kurz: 

Lasst uns nicht zu viel Zeit daran verschwenden, das Spiel überzuanalysieren. Das Spiel ist nun fast zwei Wochen her - das Ergebnis war nicht ideal, doch bewies einmal mehr, dass wir Mentalitätsmonster sind. Kurzum kamen wir spielerisch nur schleppend in die Partie und hatten Glück, dass Föhren uns dies gleichtat. Es entwickelte sich früh ein zerfahrenes Spiel, das nur wenig Spaß machte.

Das erste Mal, dass unser TuS an diesem Tag Freude bereitete war in der 30. Minute: Thome schlug die vermutlich beste Flanke seines bisherigen Lebens, die exakt, aber wirklich exakt auf dem Kopf vom eingelaufenen Tobsi landete, der den Ball mit den Haarspitzen ins Tor lenkte. 41. Saisontor, wir führten - egal wie. Eigentlich war also alles in Ordnung soweit, es lief zwar spielerisch nicht nach Plan, aber das Ergebnis passte. Unmittelbar vor der Pause erwischte uns dann der Schock des Spiels: Nach einer Flanke konnte Föhren den Ausgleich erzielen. Eigentlich rechnete nun jeder damit, dass das Tor zurückgenommen werden würde, denn der Linienrichter (der Teil eines extra einbestellten Gespanns war) hatte die Fahne gehoben und auf Abseits entschieden. Der Schiedsrichter vergewisserte sich und fragte nach - plötzlich schien der Linienrichter sich seiner Sache nicht mehr sicher zu sein und entschied auf Tor. Schwierige Entscheidung, ich persönlich kann es nicht auflösen, sage aber: Wenn ich ein Gespann habe, dann muss der Linienrichter auch dazu stehen können, wenn er die Fahne hebt. Naja sei's drum - wir gingen mit dem Remis in die Pause.

Der durch eine vermeintliche Fehlentscheidung gefallene Treffer schien uns aus der Bahn zu werfen, denn nach der Pause bekamen wir unsere Leistung nicht mehr aufs Feld. Zu viele individuelle Fehler und zu wenig Gefahr im Abschluss sorgten dafür, dass der Gegner immer besser in die Partie kam. Nach 73 Minuten ereilte uns dann der zweite Schock: Der Schiedsrichter entschied nach einem Zweikampf von Hummel und dem gegnerischen Stürmer auf Elfmeter. Im ersten Moment regte sich natürlich jeder auf, doch im Nachgang kann man sagen, dass man den Elfmeter nicht geben muss, aber kann. Schließlich stand es 2:1 für die Gastgeber. 

Doch wenn wir als TuS eines nicht tun, dann ist es aufgeben. Wir kämpften uns zurück und waren fortan spielbestimmend. Wir drückten auf den Ausgleich und bekamen durch einen indirekten Freistoß die große Chance. Totti konnte den Ball jedoch nicht im Tor unterbringen. Es sollte bis zur 90. Minute dauern, bis wir den wichtigen Ausgleichstreffer durch Becker erzielten. Das war gleichzeitig der Schlusspunkt der Partie. 

Kein Sieg, okay. Aber mehr als ein Punkt war in dieser Partie auch ehrlich gesagt nicht verdient. Das war keine Aufsteiger-Leistung, aber das wissen die Jungs auch. Wichtiger ist es, dass wir wieder einmal bewiesen haben, dass wir auch aus solchen Spielen etwas mitnehmen können. Auch das macht einen Aufsteiger aus. Für das üblicherweise folgende Motivations-Gelaber meinerseits verweise ich auf den Bericht zum Könen-Spiel. Ich entschuldige mich in aller Höflichkeit für die Unannehmlichkeiten durch den fehlenden Bericht und hoffe, durch diese Nachlieferungen und die genialen Tom-Bilder haben die verletzten Gefühle der Leser ein Wenig Linderung erfahren können. Sorry, wird in der Bezirksliga nicht ein einziges Mal vorkommen, versprochen. :-)

 

Weider, immer weider!