Ein Spiel zum Haareraufen

Schillingen und Ehrang trennen sich im Spiel der vergebenen Chancen 0:0 unentschieden - FSG behält Platz eins
Im Topspiel der A-Liga zwischen dem Tabellenführer und dem bisherigen Tabellendritten kamen die Zuschauer nicht aus dem Staunen heraus. Vielfach vergaben beide Teams Riesenchancen, teils alleine vor dem leeren Tor. Am Ende stand ein torloses Remis mit viel Pech und auch Glück. 
 

Schillingen. Die FSG Ehrang/Pfalzel bleibt trotz des torlosen Spektakels von Schilingen am Sonntag Tabellenführer - soviel vorab. Dazu trug auch Glück für die Elf von Harald Thömmes aus der Trierer Vorstadt bei. Zum einen spielte die SG Hochwald Zerf nur 2:2-unentschieden bei der SG Kordel, zum anderen hatte Ehrang am Sonntag im Spiel in Schillingen am Ende doch noch großen Dusel: Eine Notbremse wurde nur mit Gelb geahndet und der Unparteiische verwehrte den Schillingern kurz vor Schluss auch noch einen Elfmeter. 

Aber von Anfang an: Die Partie war - wie erwartet - eine auf Augenhöhe. Zu Beginn nahmen sich beide Teams nichts, der Drang nach vorne war noch etwas verhalten. Ehrang übernahm aber zunehmend die tonangebenede Rolle, hatte etwas mehr Ballbesitz und nach knapp 17 Minuten auch die erste echte Torchance durch René Schwarz. Er zog den Ball etwas zu weit nach links. Das war der Auftakt für eine unglaubliche Serie an katastrophal vergebenen Torchancen. Und auch dabei nahmen sich beide Teams nichts. Erst war Schillinmgens Christoph Becker am langen Pfosten einen halben Schritt zu spät (24. Minute), dann scheiterte sein Teamkollege Matthias Werner am gegnerischen Torwart, Pascal Gouverneur (29.). Dann war Ehrang zweimal einen Meter vor dem Klasten dran: Markus Wolff schoss nach einem Kopfballaufsetzer von Jonas Amberg TuS-Torwart Marius Becker an (30.). Andreas Huwer war zehn Minuten später ebenfalls direkt vor dem Tor und traf nicht. Es war schon da zum Haareraufen. Aber es wurde noch schlimmer. Kurz vor der Pause prallten bei einem hohen Ball im Ehranger Strafraum Keeper Gouverneur und sein Abwehrspieler Yannick Boesen zusammen und fielen auf den Boden, da bekam Haiko Wagner von Schillingen halb links am Strafraum den Ball und musste nur noch ins komplett leere Tor schießen. Wagner war zuvor schon unschlüssig mit dem Ball, hätte schon mehrmals abziehen können. Aber auch diesmal passte er den Ball quer an den langen Pfosten - Tobias Anell bekam die Kugel und schoss einen Verteidiger auf der Linie an. Schillingens Trainer Gerd Morgen schlug nur noch die Hände über dem Kopf zusammen. 

In der zweiten Halbzeit war Schillingen dann etwas aktiver doch Ehrang hatte die größeren Gelegenheiten. Peter Wengler ließ - wiederum einen Meter vor dem Tor - den Ball in Keeper Beckers Arme hüpfen (49.) und Markus Wolff schoss das Runde gezielt auf Becker (52.).

Pascal Gouverneur hielt Ehrang kurz darauf mit starker Parade nach einem Distanzschuss von Schillingens Christoph Becker im Spiel. Nach einer weiteren Chance von Ehrang durch Andreas Huwer sollte Christoph Becker erneut an Gouverneur scheitern - einen hammermäßigen Volleyschuss hielt der Ehranger Schlussmann. 

Bis zur Schlussminute war das Spiel offen und vor allem sehenswert für die rund 200 Zuschauer auf der Schillinger Sportanlage. Ehrang hatte dann das große Glück: Zuerst sah Andre Schwarz nach einer klaren Notbremse nur Gelb, beim folgenden Freistoß köpfte Schillingens Christoph Becker Zentimeter übers Tor und dann verwehrte Schiedsrichter Jonas Klar dem Schillinger Marco Engel noch einen Foulelfmeter. 

Ehrangs Coach Harald Thömmes zog sein Fazit zum 0:0: "Ich denke, wir hatten etwas die glasklareren Chancen im Spiel, aber wir hatten in der letzten Minute auch etwas Glück gehabt. Im Großen und Ganzen ist das ein typisches 0:0-Spiel gewesen von zwei Mannschaften, die auf Augenhöhe spielen." 

Auch Gerd Morgen sah das Remis als gerecht an: "Es war ein sehr intensives Spiel. Meine Mannschaft hat sich nach einer Schwächephase in der zweiten Halbzeit nochmal richtig reingekämpft. Mit unseren Mitteln, die wir zur Verfügung haben, ahben wir zum Schluss noch ein paar richtig schöne Chancen gehabt. Ehrang hat die vorher gehabt. Wenn man die Schlussphase sieht ist es vielleicht etwas schade für uns, aber insgesamt ist das 0:0 doch gerecht. Es wäre schön gewesen, wenn es 2:2 ausgegangen wäre."